Elsavatalbahn: Grüße aus Heimbuchenthal von einem Pickelbahner

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Die Elsavatalbahn (exakt: die Bahnstrecke Obernburg-Elsenfeld–Heimbuchenthal) ist des Doncolors liebstes Kind. Das ist auch gut so, denn er steckt viel Energie in den Aufbau seiner Modellbahnanlage, welche die Elsavatalbahn zum Thema hat. Insbesondere der Bahnhof Heimbuchenthal hat es ihm angetan.

Elsavatalbahn: über das Werden des Bf. Heimbuchenthal

Sehr beschaulich sind sie schon, die oben genannten Orte. Obernburg war schon vor Jahren Zielpunkt so mancher Fahrt ins Blaue. Schändlicherweise muss ich eingestehen, dass als Transportmittel stets der völlig schienenlose Pkw herhalten musste. Böse, böse, böse! Der wesentlich goldigeren Eisenbahn billigte man damals die Gunst der Wahl als Reisemittel nicht (mehr) zu. Zu sehr war der Pkw als des Deutschen (auch des Modellbahners) liebstes Kind mit dem Gedanken an das Erobern neuer Welten und der genussvollen Freizeitgestaltung verbunden. Ich benutze jetzt einfach mal die Ausrede, dass es dem Zeitgeist von damals geschuldet ist, dass die Bahn auf einige ihrer treuesten Anhänger als Fahrgast verzichten musste.

Im Jahr 1968 sind damals leider die Würfel gefallen. Eine Bahnreise auf der Elsavatalbahn mit der Streckennummer 5226 gehört heutzutage zu den unerfüllbaren Träumen, denn der Personenverkehr mit Fahrgästen auf der Schiene wurde am 25. Mai 1968 eingestellt. 16,8 km Bahnstrecke gehören seitdem endgültig der Vergangenheit an. Doch das will Doncolor nicht akzeptieren. Auf seiner Modellbahn lebt die Elsavatalbahn wieder auf!

Für alle, die es interessiert: die nachfolgende Tabelle zeigt die Stationen der Elsavatalbahn, bis hin zum Bahnhof seiner Träume: Heimbuchenthal.

Strecken-Kilometer Bahnhof, Station
0 Obernburg-Elsenfeld
0 Maintalbahn nach Miltenberg, Wertheim
4 Schippach
7,8 Eschau-Mönchberg
8,9 Eschau-Sommerau
13 Hobbach
14,1 Wintersbach (Unterfranken)
16,8 Heimbuchenthal

Was fährt denn so nach Heimbuchenthal?

Also in diesem Punkt ist sich der Doncolor schon recht schlüssig. Seinen Fahrzeugpark hat ér sich bereits fleißigst zusammengestellt. Einen Schwung an Güterwägen habe ich als freundschaftliches Geschenk zum Aufbau der Modellbauanlage beigesteuert. Zwar ohne Beachtung von Epochen und der Frage, ob genau dieser Güterwagen tatsächlich – und wenn ja, in welchem Güterzug und zu welcher Uhrzeit – damals auf der Elsavatalbahn gefahren ist, doch mit viel Freude daran, die auflodernde Flamme des Modellbahnhobbys beim Doncolor nur mehr und mehr zu nähren, auf dass sie dauerhaft hell brennen möge.

Fleischmann 1063 BR 64 335 Bubikopf

Von 1990-1996 wurde die Wechselstrom-Dampflokomotive, die Fleischmann 1063 BR 64 335 Bubikopf produziert. Die BR 64 fuhr damals tatsächlich auf der Elsavatalbahn, wie man in den Videos am Ende des Beitrags hier sehen kann! Der Doncolor hat das gute Stück einfach haben müssen – ich kann’s verstehen.

Auf der Elsavatalbahn: Foto der Fleischmann 1063 BR 64 335 Bubikopf (im Hintergrund) und davor ein Foto des Märklin 3016 + 4016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto der Fleischmann 1063 BR 64 335 Bubikopf (im Hintergrund) und davor ein Foto des Märklin 3016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Größere Mengen an Drei-Achs-Umbauwagen ( B3yg, AB3yg und BD3yg ) von Märklin wurden auch bereits beschafft.

  • Märklin 4067: Drei-Achs-Umbauwagen AB3yg, 1./2. Klasse
  • Märklin 4079: Drei-Achs-Umbauwagen B3yg, 2. Klasse
  • Märklin 4080: Drei-Achs-Umbauwagen BD3yg, 2. Klasse / Gepäckabteil

Märklin 3016 + 4016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger

Die Baureihe VT 95 / 795 der DB von Märklin (Artikelnummer 3016 und 4016 für den Beiwagen) musste auch her. Wie man den Videos entnehmen kann, sind da auch schon größere Garnituren des VT 95 auf der Elsavatalbahn gefahren.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 + 4016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 + 4016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 + 4016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 + 4016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Auf der Elsavatalbahn: Foto des Märklin 3016 Schienenbus Baureihe VT 95 / 795 mit Anhänger.

Der Bahnhof Heimbuchenthal

Ein wenig was gibt es schon vom Bahnhof Heimbuchenthal. Unser Pickelbahner Doncolor hat den Bahnhof bereits entstehen lassen. Hier mal ein paar Fotos von der Endstation der früheren Spessartbahn entlang der Elsava.

Die Märklin 36504 Diesellokomotive Henschel DHG 500 ist nie an der Elsava entlang gefahren und war auch nie in Heimbuchenthal. Unser Doncolor liebt sie heiß und inniglich. Wir lassen es mal durchgehen!

Die Märklin 36504 Diesellokomotive Henschel DHG 500 ist nie an der Elsava entlang gefahren und war auch nie in Heimbuchenthal. Unser Doncolor liebt sie heiß und inniglich. Wir lassen es mal durchgehen!

Der Prellbock am Bahnhof Heimbuchenthal. Die Grashalme recken sich ins Abendlicht. Niemand gebietet ihrem fröhlichen Wachstum Einhalt. Recht so!

Der Prellbock am Bahnhof Heimbuchenthal. Die Grashalme recken sich ins Abendlicht. Niemand gebietet ihrem fröhlichen Wachstum Einhalt. Recht so!

Der Märklin 4415.619 Kühlwagen „Bayrisch HELL“ als Sondermodell für Spielwaren Hegemann in Großheubach steht hier ganz gemächlich im Bahnhof Heimbuchenthal, dem Endbahnhof der Elsavatalbahn.

Der Märklin 4415.619 Kühlwagen „Bayrisch HELL“ als Sondermodell für Spielwaren Hegemann in Großheubach steht hier ganz gemächlich im Bahnhof Heimbuchenthal, dem Endbahnhof der Elsavatalbahn.

Wo, wenn nicht hier müsste der Märklin 4415.619 Kühlwagen „Bayrisch HELL“ als Sondermodell für Spielwaren Hegemann in Großheubach stehen. Der Bahnhof Heimbuchenthal verlangt geradezu nach ihm.

Wo, wenn nicht hier müsste der Märklin 4415.619 Kühlwagen „Bayrisch HELL“ als Sondermodell für Spielwaren Hegemann in Großheubach stehen. Der Bahnhof Heimbuchenthal verlangt geradezu nach ihm.

Ein wenig Abendsonne in Heimbuchenthal. So mag ich die Elsavatalbahn ganz besonders.

Ein wenig Abendsonne in Heimbuchenthal. So mag ich die Elsavatalbahn ganz besonders.

Der Bahnhof Heimbuchenthal - noch ohne Namensschild...

Der Bahnhof Heimbuchenthal – noch ohne Namensschild…

Die Märklin 36504 Diesellokomotive Henschel DHG 500 auf freier Strecke längs der Elsava.

Die Märklin 36504 Diesellokomotive Henschel DHG 500 auf freier Strecke längs der Elsava.

Videos zu Zugfahrten auf der Elsavatalbahn

Eigentlich könnte ich es jetzt schon dabei bewenden lassen. Die Fotos von Doncolors Modellbahn schaue ich mir immer wieder gerne an. Doch bei seinen Planungsarbeiten hatte er sich eine ganze Reihe von YouTube-Clips reingezogen – und mich daran teilhaben lassen. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr auch mal gerne einen Blick darauf werfen möchtet. Na denn… Hier sind sie.

Video #1: Die Spessartbahn oder Elsavatalbahn, Episode 1 von 4

Vorbei prescht der Bubikopf, die BR 64 an Kloster Himmeltal und schleppt munter ihre süße Last in Form von einer Garnitur Umbauwägen ( B3yg, kein AB3yg, aber ein BD3yg ) durchs schöne Elsavatal. Ein Halt in Eschau unterbricht die Fahrt durch den Spessart nur kurz. Kraftvoll stößt die Baureihe 64 367 den Dampf aus ihrem Schlot gen Himmel, als sie zur Weiterfahrt anhebt. Weiter geht es nach Hobbach, von wo der Weg nicht schnur- aber stracks gen Heimbuchenthal führt.

Die Begleitmusik passt nicht so ganz zur „Generation Y“ wenn es da tönt „Der Wirt fragt ‚Was solls denn sein? Bier oder Wein?‘ Fröhlich wolln wir sein!“. Die Mucke ist auch nicht mehr ganz so frisch, passt aber just zu der Zeit in der ich damals mit dem Auto in den Spessart fuhr. Eine Zeit, in der man sich im Wirtshaus einfach mal ein leckeres Bierchen in den Kopf ballerte und es genoss, ohne gleich in sozialkritische Diskussionen und Betrachtungen zu verfallen! Da gehörte die Einkehr am Ende eine Fahrt ins Blaue einfach noch dazu und war der Höhepunkt des Erlebnisses. Insofern wäre man gerade damals mit der Bahn als Transportmittel sehr gut beraten gewesen.

„Lutz Bier“ trank man damals – so kann man es neben dem Ortsschild von Heimbuchenthal lesen. Auch eine hübsche Dame steht dem Eisenbahnpersonal recht nahe. Insgesamt eine angenehm beschauliche Zeit, damals.

Film ab!

Video #2: Die Spessartbahn oder Elsavatalbahn, Episode 2 von 4

Die zweite Episode der Fahrten auf der Elsavatalbahn beginnt dort, wo die erste Episode aufhört: 228 Meter über Meereshöhe/NN, in Heimbuchenthal. Wieder ist die sehr hübsche Dame zu sehen – womöglich ist es die Gattin des Kameramanns…? Rückwärts geht die Baureihe 64 nach dem Umsetzen vor den Zug auf die Strecke und zieht das Züglein durchs Tal. Da geht es vorbei an Neuhammer, an Hobbach, mit highspeed über einen unbeschrankten(!) Bahnübergang, vor dessen Andreaskreuzen brav die winzigen Autos der damaligen Zeit warten.

Für meine Ohren erklingt ein wenig viel Zither und Harfe. Aber die Bilder entschädigen für den leichten Ohrenkrebs, den die volksmusikalischen Klänge bei mir hervorrufen. Die Brücke über den Main bei Obernburg habe ich mit dem Auto auch schon passiert. Ach, war die damals schmal… Eine obergoldige Vierergarnitur des Schienenbus der Baureihen VT 95 (spätere Baureihe 795) oder VT 98 (spätere Baureihe 798) zockelt dann in Obernburg übers Gleis.

Beim Abzweig der Glanzstoffwerke nimmt man dann Kurs auf das Elsavatal. Es mutet wie eine Führerstandsmitfahrt an, doch damals konnte man im Schienenbus einfach vorne sitzen und gradeaus rausschauen. Der VT fährt durch Schippach, Eschau-Mönchberg, Hobbach, Haltestelle Wintersbach, bis er wieder nach Heimbuchenthal gelangt. Der offene Güterwagen steht immer noch auf dem anderen Gleis links der Einfahrt, auch der zweiständige Lokschuppen rechts der Strecke grüßt beim Einlaufen in den Bahnhof Heimbuchenthal. Längs der Elsava gehen die Uhren eben anders…

Interessant auch: Die vielen Schilder und Signaltafeln entlang der Strecke. Da wird sich der Doncolor sehr viele Anregungen für die realistische Ausgestaltung seiner Modellbahnanlage geholt haben. Wer ist zu guter Letzt aus dem Schienenbus ausgestiegen? Richtig, wieder die hübsche Dame… Ach, wäre ich nur damals mehr mit der Eisenbahn gefahren!

Schon der weiße Opel Kadett in Heimbuchenthal war gar lustig anzusehen. Wie konnten die Menschen damals so ganz ohne SUV und City-SUV glücklich werden? Oder hat man sich die Autos damals mit „Lutz Bier“ groß getrunken? Gewiss nicht. Da gab es noch die leckere Brotzeit im Wirtshaus, an Fast Food und Tiefkühl-Pizza war damals nicht zu denken. Adipositas war auch noch kein Thema. Also ich finde, früher war einfach ALLES BESSER !!! So ! Das musste jetzt einfach mal gesagt werden!

Erneut: Film ab!

Video #3: Die Spessartbahn oder Elsavatalbahn, Episode 3 von 4

Hier steht die Rückfahrt von Heimbuchenthal nach Obernburg an. Der Kameramann nimmt genüsslich in Schienenbus-Mitte Platz und lässt der Kamera freien Lauf.

Zwischendurch gibt einen Schnitt und man sieht eine schöne Dreiergarnitur des Schienenbusses durchs Elsavatal eilen. Später dann steht eine schwere Dampflok ( eine Baureihe 23? ) vor sechs Umbauwägen. Das recht beschauliche Leben in Michelstadt ist bei einem heutigen Besuch leider nicht mehr auffindbar…

Auch nach Miltenberg geht es kurz – die bekannte Dame ist offenbar allgegenwärtig. Dort findet sich auch eine obergoldige zweiachsige Werkslok, eine Dampflok zum Ins-Herz-Schließen – leider auf einem abgetrennten Stück Gleis auf einem Podest. „Henschel & Sohn G.m.b.H. Cassel – 1925 Nr. 20517“ steht auf dem Maschinenschild, das in Großaufnahme zu sehen ist. Es ist die jetzige FFM 2 (Henschel Fabian 20517/1925) des Frankfurter Feldbahnmuseum (FFM).

Eine (vermutlich) Baureihe 23 zieht Eilzugwägen durchs Land – ein herrlicher Anblick! Kurz darauf zieht eine Baureihe 64 Bubikopf einen langen Zug an Dreiachs-Umbauwägen aus der Stadt heraus am Kloster Engelberg vorbei. Die filmische Reise endet schließlich in Klingenberg. Ein kurzer Sprung der Kamera führt nach Michelstadt (Kreis Erbach), wo das Auge gerne hinfolgt.

Video #4: Die Spessartbahn oder Elsavatalbahn, Episode 4 von 4

„20. Mai 1968“: die letzten Tage der Spessartbahn sind Inhalt der vierten Episode der vierteiligen Video-Dokumentation über die Spessartbahn. Bubikopf, Güterwägen, Dreiachs-Umbauwägen sind wie immer reichlich zwischen Heimbuchenthal und Obernburg vertreten. Sogar das Vorbild des Fleischmann-Modell der Baureihe 64 335 kommt auch zu Auftritt und Ehren. Obernburg-Elsenfeld und Wintersbach werden besucht. Das muntere Gespann hat zwei Umbauwägen und einen Güterwagen im Schlepptau.

Beim Gasthaus Auerhahn in Eschau am Dammbach („Neuhammer 4“, falls es wer wissen will…) wird angehalten. Ich kannte den Auerhahn noch nicht. Aber vielleicht werde ich das jetzt mal ändern. Später dann kreuzt die Bahn den Buchrain in Heimbuchenthal. Schaut man auf Google Maps, ist dort bereits der Bahnhof verschwunden, doch man erkennt das frühere Areal ganz gut wieder. Eine schöne Sequenz ist auch die Bekohlung der Baureihe 64 335 und schon zuvor das Zuführen von Wasser.


Bildnachweis: © alle Doncolor

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Modellbahner, Spielbahner, Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler, und so einiges mehr. Hier auf Nietenzähler.de posaunt er seine gute Laune und seine Freude mit der Modellbahn in all ihren Schattierungen in die digitale Welt hinaus.

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