Der Theodor, der Theodor, der steht bei uns im Fußballtor

Der Theodor hätte sich darüber genauso gefreut wie unser Doncolor und meinereiner. An der Elsavatalbahn geht es nämlich sehr „rural“ zu, wie es der Franzose ausdrücken würde. „Ländlich“ oder manchmal sogar „sehr ländlich“. Und dazu zählen dann auch Fußballfelder, die ziemlich direkt an den Bahnanlagen errichtet wurden – oder umgekehrt.

Grasflächen, wohin man sieht

Wir Modellbahner haben uns über das Erscheinen der Begrasungsgeräte alle sehr gefreut. Endlich können wir „echten“ Rasen verlegen und müssen nicht mehr die alten Grasmatten nehmen. Und wir können uns rühmen, es selbst hingekriegt zu haben!

Dieser Innovationsschub im Modellbahnhobby führte zu ausgedehnten Grasflächen, die deutschlandweit sicher in Quadratkilometern zu messen sind. Für sich genommen schön, ist so eine Wiese dann aber doch irgendwo langweilig. So viel regelmäßige Wiese gibt es da draußen auch nie. Wiese ist immer unregelmäßig. Wiese ist unterbrochen. Wiese ist nie gleichförmig. Hach, was da alles drin rumliegt: Steine, Wege, Schubkarren, Liebespaare (hinter Sträuchern natürlich!), Baumstämme, Picknick-Decken mit lecker Leberwurstbrot und Rotwein(!) und so vieles mehr.

Gestaltet man die Grasflächen abwechslungsreich, wirkt die Modellbahnanlage nicht so modellhaft. Doch wie bringt man Abwechslung rein? Ja, wenn man darüber nachdenkt, fällt einem natürlich nie so recht was ein. Das ist immer so. Der Doncolor hatte es da wesentlich einfacher. An der einen Ausfahrt eines Bahnhofs seiner Elsavatalbahn lag nunmal damals ein Fußballplatz. Da musste er sich keine Gedanken machen. Da hatte die Natur als Vorbild für ihn bereits die Entscheidungen getroffen.

Wie kommt das sehr unregelmäßig wirkende Gras zustande?

Wenn man Gras verschiedener Halmlänge verwendet, besitzt auch die erzeugte Wiese unterschiedliche Halmlängen. Das erzeugt dann den unregelmäßigen Eindruck. Man trägt zuerst lange Halme mit 6mm Länge oder 9-12mm Länge auf. Diese sollten nicht flächendeckend, sondern punktuell aufgetragen werden, Der Trick: man bestreicht nur kleine Flächen mit dem Weißleim. Dann haftet das Gras auch nur dort.

Wenn man später die Restfläche einleimt und dann mit kurzen Grashalmen bestreut, erhält man eine unregelmäßige Wiese.

Hier hat Doncolor die Spielfeldbegrenzung einfach mal ins Styrodur gesteckt.

Die Holzbalken

Wo nimmt man diese Holzbalken her? Doncolor ist als alter Modellbauer klar im Vorteil. Alte Gussäste von Flugzeugmodellen & Co. mussten da herhalten. Etliche davon haben die richtige Dicke und mussten nur zurechtgestutzt werden. Wer keine Gussäste von Modellbausätzen hat, der kann hier auch Zahnstocher auf Länge schneiden und mit PONAL sicher verkleben.

Der Rasen wird übrigens nach dem Anbringen der Balken aufgetragen. Dazu bestrich Doncolor den Boden mit PONAL und bemühte dann das Begrasungsgerät. Die Grashalme hatten ein Einsehen und fielen dicht hernieder. Die Dichte ist auch wichtig. Wenn zu große Lücken zwischen den Grashalmen zu sehen sind, wirkt es nicht echt.

Zuguterletzt kam dann das Tor dran. Das sind „echte“ Holzbalken – in diesem Fall Streichhölzer, die auf Länge gebracht wurden. Länge? Wie breit ist ein Fußballtor? In der Bundesliga sind es 7,32 Meter. Das sind umgerechnet in Spurgröße H0 dann noch 8,4cm. Das ist natürlich für den Bolzplatz eines Dorfes im Spessart etwas ausladend. Doncolor hat die ländliche Variante mit etwa der halben Größe errichtet. Je ländlicher die Umgebung, umso freier sind wir da in der Bemessung.

Die Aussparung wird später das Fußballtor (das von Theodor!) aufnehmen.

Herausforderung Modulgrenzen

Wie es das Vorbild so wollte, führte das Fußballfeld über die Modulgrenzen hinaus. So grob hatte Doncolor das errechnet und trotz Längenanpassung verblieb ein gutes Stück, das aufs Nachbarmodul draufschwappen musste.

Ganz so kritisch wurde es dann doch nicht. Die Spielfeldbegrenzung auf beiden Modulen an der Modulgrenzen stimmig auszurichten war die wesentliche Herausforderung. Das nachfolgende Bild zeigt das Nachbarmodul mit Begrenzungsbalken und noch ohne Grasbewuchs. Gedüngt ist aber schon.

Kritisch ist der Übergang von Modul zu Modul. Der Fußballplatz ist so ausgeprägt, dass er über die Modulgrenzen hinausragt.

Finish mit dem Theodor im Fußballtor

Das Tor selbst sollte kantige Balken bekommen. Da bieten sich Streichhölzer an, denn diese sind von der Dicke her nur ein klein wenig zu dick, sind jedoch stabil. Hinter dem Rahmen kann man dann geschwungen mit Draht das Netz spannen.