Die Sache mit der Mojawe-Wüste

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Der Doncolor und meinereiner sind ja Fans der US-Bahnen. Wir sehen immer kilometerlange Freighttrains durch die Wüste brettern. Leider sehen wir diese nur vor unserem geistigen Auge oder auf YouTube. Gerne würden wir das mal aus nächster Nähe in Spurgröße H0 haben. „Ja, warum denn nicht?“– meinte da eines Tages der Doncolor. „Und zum Fotographieren wär das auch ne Sache!“. So ein kleines Diorama und Landschaftsausschnitt – das geht doch recht flott. An Wüste iss ja ned soooo viel dran.

Wie man ein Stück Wüste baut

Schon in der Bibel steht geschrieben: „Am Anfang war das Styrodur!“. So war es auch bei Doncolor. Er nahm einen schmalen Streifen mit mehreren Zentimetern Dicke, setzte 4cm breite Streifen zur Versteifung darunter und hatte ratzfatz eine solide Basis, auf der er sein C-Gleis verlegen konnte.

108cm lang ist es das gute Stück Wüste lang. Das liegt vor allem daran, dass Doncolor drei Märklin C-Gleis 24360 36 cm gerade verbaut hat. Das Gleis liegt mittig auf dem 30cm breiten Stück Wüste.

Die Grundplatte des Dioramas "Mojawe-Wüste" aus Styrodur.

Die Grundplatte des Dioramas „Mojawe-Wüste“ aus Styrodur.

 

Landschaft in der Wüste

Doch vor das C-Gleis haben die Götter die Landschaft gesetzt! Wer jetzt denkt, dass es in der Mojawe-Wüste keine Landschaft gäbe, der irrt gewaltig. Ganz eben isses da ned, auch nicht, wenn kilometerweit nur ein Schienenstrang langläuft.

Zu diesem Zweck hat Doncolor an den Ecken und Rändern mehrere Stücke 5mm-Trittschalldämmung mit unregelmäßiger Kantenführung zum Dioramainneren hin aufgeklebt. Die Kanten wurden geglättet, so dass der Anstieg aufs nächste Höhenniveau gleitend erscheint.

Darauf kam dann eine Schicht Formmasse, die das Gelände in der Oberfläche eben werden ließ. Dort drauf kamen kleine Kieselsteinchens, die festgeklebt wurden. Das lässt sich leicht mit PONAL erreichen. Und Sand wurde auch aufgestreut. So wurde in einem ersten Schritt die Wüste wüstig.

Über alles kam dann ein Ockerfarbton drüber als Grundierung (natürlich nicht über das Gleis. Nur über das Stück Wüste). Die Steine wurden dann mit Weiss trockengebürstet, die Sandoberfläche auch ein wenig. Und schon sah die Wüste nach Wüste aus.

Die Mojawe-Wüste im Maßstab H0. Mit Märklin C-Gleis für das echte US-Freighttrain Feeling.

Die Mojawe-Wüste im Maßstab H0. Mit Märklin C-Gleis für das echte US-Freighttrain Feeling.

Die Mojawe-Wüste im Maßstab H0...

Die Mojawe-Wüste im Maßstab H0…

 


Gras, Büsche & Co.

Auch in der Mojawe-Wüste gibt es Pflanzen. Die wachsen dort etwas weniger ausgeprägt als die Eiche in deutschen Wäldern. Aber es gibt sie. Doncolor verwendete hierzu ein Begrasungsgerät, mit dem er die Büschels setzte.

Jedes Gras-/Strauch-Büschel beginnt sein Leben als Klebertropfen, der auf die Fläche aufgebracht wird. Dann beginnt Doncolor damit mit dem Begrasungsgerät Grashalme auf den Kleber regnen zu lassen. Diese richten sich dann meist hübsch nach oben aus.

Dann ist Trocknen angesagt und Geduld.

Doncolor hat ein Händchen dafür, die Anordnung der Büschels und Sträucher sehr unregelmäßig erscheinen zu lassen. Das ist sehr wichtig. Denn ein zu regelmäßig quadratisches Muster wirkt unnatürlich und enttarnt das Modellbahndiorama.

Auch die Dichte muss optisch passen. Doncolor hat sehr viele Originalfotos des Vorbilds im Internet recherchiert. Daraus hat er keine Maße und Abstände ermittelt, die einzuhalten gewesen wären. Stattdessen hat er Büschels und Sträucher aufgetragen und dann den Eindruck mit jenem auf den Fotos verglichen. Das hat er dann justiert, bis der gefühlte Eindruck von Diorama und Foto übereinstimmte.

Die Wüste lebt! Jedenfalls auf unserem Diorama der Mojawe-Wüste in Spurgröße H0.

Die Wüste lebt! Jedenfalls auf unserem Diorama der Mojawe-Wüste in Spurgröße H0.

Muss man Gras anmalen?

Nein, das muss man nicht. Man sollte es aber tun. Doncolor ging mit einem gelblichen Beigeton, wie dem 36314 Beige von Revell Aquacolor an das Gras dran. Per Trockenbürsten erhielten die Grashalme eine unruhig verblichene Oberfläche. Nicht verdorrt, sondern nur etwas verblichen. ja, wie sowas in der Wüste halt aussieht eben.

Auf den nachfolgenden Fotos sollte es hoffentlich zu erkennen sein. Es ist nämlich keine durchgehende Grünfärbung mehr. Es ist ein unregelmäßiger Wechsel zwischen sattem Grün und hellem Gelb.

Die Wüste lebt. Jedenfalls die Mojawe-Wüste bei Doncolor!

Die Wüste lebt. Jedenfalls die Mojawe-Wüste bei Doncolor!

Die Wüste lebt. Jedenfalls die Mojawe-Wüste bei Doncolor!

Die Wüste lebt. Jedenfalls die Mojawe-Wüste bei Doncolor!

Hier ist die Färbung der Halme des Gras und auch die Beschaffenheit des bodens sehr gut zu erkennen. Der "echte" Eindruck entsteht durch das Trockenbürsten des Ocker-Bodens mit Weiss.

Hier ist die Färbung der Halme des Gras und auch die Beschaffenheit des Bodens sehr gut zu erkennen. Der „echte“ Eindruck entsteht durch das Trockenbürsten des Ocker-Bodens mit Weiss.

 

Das liebe Schotterbett

Natürlich nimmt der Doncolor das C-Gleis nur als Grundlage. Er schottert nach, auch zwischen den Schwellen. Und bemalt wir das Schotterbett ebenfalls. Im Detail haben wir das beim Gestalten des Bahnübergangs bei Eschau-Mönchberg schon mal angesehen.

Ja, ihr Lieben. Das wars für heute. Demnächst gibt es dann sicher auch ein paar Fotos von Freighttrains in der Mojawe-Wüste…

Sturmi

ps.

Hier schon mal der Pacific Fruit Express vom Doncolor. nNicht in der Mojawe-Wüste, aber letztens beim Probefahren im Spessart!

Der Pacific Fruit Express von Trix auf der neuen Modellbahnanlage.

Der Pacific Fruit Express von Trix auf der neuen Modellbahnanlage.

Der Pacific Fruit Express von Trix auf der neuen Modellbahnanlage.

Der Pacific Fruit Express von Trix auf der neuen Modellbahnanlage.

Der Pacific Fruit Express von Trix auf der neuen Modellbahnanlage.

Der Pacific Fruit Express von Trix auf der neuen Modellbahnanlage.

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Modellbahner, Spielbahner, Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler, und so einiges mehr. Hier auf Nietenzähler.de posaunt er seine gute Laune und seine Freude mit der Modellbahn in all ihren Schattierungen in die digitale Welt hinaus.

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